Lob vom Bundestrainer

BOGENSCHIESSEN / 1. Bundesliga Nord: Saisonstart in Mahlow

REINHARD BUTZEK

MAHLOW "Es ist aufregend und es ist spannend, diese 1. Bundesliga", gestand Marcel Leutnitz. Am Samstag starteten die Sportschützen Blankenfelde/Polizei-Sport-Verein Zossen in diese 1. Bundesliga, Staffel Nord. Vor heimischer Kulisse in Mahlow wollte sich die blutjunge Truppe gegen die gestandenen Gäste beweisen.

Zum Auftakt gegen den Meister

Und gleich im ersten Vergleich mussten sie sich mit dem amtierenden deutschen Meister Bergmann Borsig Berlin messen. Doch dieser erste Kampf ging für die übernervösen Gastgeber klar mit 218:226 Treffern verloren.

Danach wechselte Blankenfeldes Trainer Franz Faschko Philipp Laux aus und brachte für ihn Philipp Frank. Der sich neben Peter Sach und Anne Pavel recht wacker schlug. Doch auch dieses zweite Treffen gegen Sherwood BSC Herne ging mit 227:223 an die Gäste. Kurios dabei: Die stets zuverlässige und konstant schießende Anne Pavel zeigte Nerven. Und das sollte so bleiben.

Doch dann mussten die Blankenfelder gegen die Vizemeister, den SV Querum ran. Und sie zeigten endlich, warum sie in die Beletage des deutschen Bogensports aufgestiegen waren und was sie so drauf haben. Mit 232 Ringen boten sie das beste Resultat aller Teams und deklassierten den Vizemeister (227), der immerhin mit den beiden Weltmeisterschafts-Startern Florian Floto und dem einzigen deutschen Olympiakandidaten Jens Pieper besetzt war. Nur Pieper hat bislang einen Olympia-Quotenplatz erkämpft. Damit war der Bann gebrochen. Auch danach sprang gegen den SV Dauelsen mit 223:222 ein Sieg heraus. Den zweiten Tageserfolg kommentierte Trainer Franz Faschko: "Wir können mithalten, wir haben es bewiesen. Und wir könnten unser Ziel, nicht als Letzter aus diesem Bundesligaauftakt herauszugehen, verwirklichen."

Doch die darauf folgende Pause war für die Blankenfelder offenbar Gift. Danach gab es gegen den Rheydter TV (220:225), gegen den BSC Laufdorf (213:222) und abschließend gegen die Bau-Union Berlin 223:224 nur Niederlagen.

Aber: Der vorletzte Platz wurde gehalten. "Wir hatten heute allerdings auch ein wenig Pech, es hätten gut und gerne zwei, drei Siege mehr sein können", urteilte der sachliche Faschko. Recht hatte er. Anne Pavel leistete sich gegen Rheydt eine Fahrkarte, die allerdings nur hauchdünn an einer Sechs vorbeigegangen war. Hätte dieser Schuss noch gezählt, so wäre der Sieg den Blankenfeldern sicher gewesen. Ähnlich knapp ging es in weiteren Partien zu.

Lehrgeld gezahlt

"Wir haben heute Lehrgeld zahlen müssen", konstatierte Faschko. Und dennoch schlugen sich seine jungen Burschen wacker, ebenso der zum Schluss eingesetzte Marcel Leutnitz. Einzig die ansonsten so zuverlässige Anne Pavel blieb diesmal weit unter ihren Möglichkeiten.

Bundestrainer Martin Frederick, aufmerksamer Beobachter der Konkurrenzen, urteilte dennoch: "Es war schon eine tolle Überraschung, dass die Blankenfelder aufgestiegen waren. Für einen Neuling war ihr Debüt recht ordentlich. Ihr Ziel wird sein, die Klasse zu erhalten. Und bei dem Engagement des Vereins ist das durchaus möglich."